Ich habe den günstigsten Yoga-Kurs auf Samui gefunden: Eine Lektion in Flexibilität (von Geist und Körper)
Von Vilhelms
Ankunft: Auf der Suche nach Gelassenheit mit kleinem Budget
Samui hat etwas, das an einen Neuanfang glauben lässt. Vielleicht liegt es daran, wie die frühe Sonne die Bougainvillea golden schimmern lässt, oder vielleicht am Summen der Motorroller, die sich durch ein Mosaik aus Kokosnusshainen und sonnengebleichten Ladenfronten schlängeln. Für Uneingeweihte: Koh Samui ist eine Insel der Widersprüche – zugleich ein hedonistischer Spielplatz und eine Bastion der Ruhe, wo Strandbars mit buddhistischen Tempeln und, ja, Yogastudios konkurrieren, die Erleuchtung in jeder Preisklasse versprechen.
Ich kam nämlich mit dem Optimismus auf Samui an, den nur ein kleines Budget mit sich bringen kann. Mein Geldbeutel war knapp und leer, und ich suchte nach einem Yoga-Kurs, der nicht ein Vermögen kosten würde (oder zumindest nicht so viel wie eine Smoothie-Bowl am Strand). Ich ahnte nicht, dass meine Suche mir Flexibilität und kulturelle Neugierde beibringen würde.
Die Jagd: Wo Achtsamkeit auf Marktplatz trifft
Die Yoga-Szene der Insel ist, gelinde gesagt, ein Kaleidoskop. Es gibt Luxus-Retreats, deren Räucherstäbchen importiert und deren Matten aus recycelter Amazonas-Baumrinde hergestellt werden. Diese Rückzugsorte bieten eine Art erstrebenswerte Ruhe – vorausgesetzt, Ihr Bankkonto ist so geschmeidig wie Ihre Oberschenkelmuskulatur.
Aber ich suchte etwas anderes. Etwas, wofür ich nicht eine Woche lang Instantnudeln essen musste. Also tat ich, was jeder vernünftige Reisende tut: Ich fragte herum. Ich fragte den Obstverkäufer mit dem breiten Lächeln und den Barista, der Spiralen in meinen Cappuccino-Schaum malte. Ihre Antwort war eindeutig: „Versuch es im Gemeindezentrum. Dienstag- und Donnerstagmorgen. Du zahlst, was du kannst.“
Es klang verdächtig utopisch, aber die Neugier (und mein Geldbeutel) siegten.
Entdeckung: Die Gemeinschaftsklasse unter den Mangobäumen
Wie sich herausstellte, war das Gemeindezentrum weniger ein Gebäude als vielmehr ein Geisteszustand. Versteckt hinter einem verfallenen buddhistischen Schrein und im Schatten eines uralten Mangobaums, der zweifellos mehr Sonnenuntergänge erlebt hat, als ich je gefrühstückt habe, traf ich auf eine Versammlung von Einheimischen und Wanderern. Matten lagen auf dem unebenen Boden, Gelächter vermischte sich mit Vogelgezwitscher. Die Lehrerin – eine leise sprechende Thailänderin namens Anong – begrüßte alle mit einer Verbeugung und einem Lächeln, das echte Wärme auszustrahlen schien.
Es gab keine Anmeldeformulare, keine Wasserflaschen mit Markenlogo und keine freundlichen Erinnerungen, unsere Handys stummzuschalten (die meisten von uns hatten sowieso keine). Nur einen geflochtenen Korb, in dem wir eine Spende hinterlassen konnten. Der empfohlene Betrag? „Wie du dich fühlst“, sagte Anong mit einem Achselzucken, das deutlich machte, dass Erleuchtung nicht von der Höhe des Beitrags abhängt.
Übung: Eine Lektion im Loslassen
Der Kurs selbst war eine Studie freudiger Unvollkommenheit. Mein herabschauender Hund wackelte, meine Kriegerpose zitterte, und irgendwann fiel ein Gecko aus den Blättern und landete direkt auf meiner Matte – eine Erinnerung des Universums, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen.
Anongs Anweisungen waren sanft, manchmal unterbrochen von Geschichten über die Heilmittel ihrer Großmutter gegen Muskelkater oder die Bedeutung des Lachens angesichts von Frustration. Sie erinnerte uns daran, dass es beim Yoga im Kern um Präsenz geht – ein radikaler Akt in einer Welt, die vom Fortschritt geprägt ist.
Ich war ganz von dem Moment mitgerissen, weniger auf meine Form bedacht und mehr auf den kollektiven Atem der kleinen, bunt gemischten Gruppe eingestimmt. Es war, mit einem Wort, erdend.
Reflexionen: Der unerwartete Reichtum von „Billig“
Nach dem Kurs blieb ich noch etwas länger. Einige teilten sich Klebreis und Mango, andere diskutierten über die Vorzüge von Kokosöl gegenüber Tigerbalsam bei schmerzenden Gelenken. Niemand beeilte sich. Mir fiel auf, dass der günstigste Yogakurs auf Samui etwas geboten hatte, was man mit Geld nicht kaufen kann: Gemeinschaft, Demut und die sanfte Erinnerung daran, dass man die besten Dinge oft findet, wenn man aufhört, nach Perfektion zu suchen.
In einer Welt, in der Wellness manchmal wie eine weitere Ware wirkt – verpackt, gebrandmarkt und mit einem hohen Preis –, war die stille Großzügigkeit dieser Community-Klasse geradezu radikal. Hier war die einzige Eintrittsgebühr ein offener Geist (und vielleicht die Bereitschaft, dem einen oder anderen Gecko auszuweichen).
Tipps für Mitsuchende
Wenn Sie sich mit einer Yogamatte im Schlepptau auf Samui befinden, hier ein paar sanfte Vorschläge:
- Fragen Sie herum: Die besten Empfehlungen kommen oft von Einheimischen und nicht aus Hochglanzbroschüren.
- Akzeptieren Sie Unvollkommenheit: Die raueren Kanten – die unebenen Matten, der Vogelchor – sind alle Teil des Erlebnisses.
- Zahlen Sie, was Sie können: Wenn Sie mehr geben können, tun Sie es. Wenn nicht, reicht Ihre Anwesenheit.
- Nach dem Unterricht verweilen: Die Gespräche nach dem Yoga sind oft genauso bereichernd wie die Übungen selbst.
- Bringen Sie einen offenen Geist (und Sinn für Humor) mit: Insbesondere, wenn Sie Ihre Matte mit der einheimischen Fauna teilen.
Abschied: Die Schönheit der Entdeckung
Ich verließ die Lichtung im Schatten der Mangobäume nicht nur mit leichterem Geldbeutel, sondern auch mit mehr Seele. Samui hatte seinen günstigsten Yoga-Kurs angeboten, aber auch eine sanfte Erinnerung: Manchmal sind die wertvollsten Entdeckungen diejenigen, die nur deine Anwesenheit erfordern.
Wenn Sie also jemals auf dieser sonnenverwöhnten Insel sind und Ruhe suchen, ohne viel Geld auszugeben, denken Sie daran: Der beste Yoga-Kurs könnte genau dort sein, wo Sie ihn am wenigsten erwarten. Und wenn ein Gecko Sie beim herabschauenden Hund begleitet, umso besser.
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